Samstag, 1. September 2007

Justoneword - Habilor & Trisonorl

Habilor und Trisonorl - niemand weiß, wie du auf diese Namen gekommen bist. Eines Tages waren sie einfach da. Deine beiden "alter ego".

Habilor & Trisonorl

Ab deinem dritten Lebensjahr hattest du immer wieder Phasen, in denen dein Können nicht mit deinem Wollen übereinstimmte. Bei Dingen, die du dir in den Kopf gesetzt hattest, konntest du sehr hartnäckig sein, aber wenn dich auch etliche Versuche nicht ans Ziel brachten, wurdest du sehr zornig. Diese Phasen dauerten in der Regel ein bis zwei Wochen, dann warst du wieder „rund“, wie wir es nannten. Anspruch und Können stimmten wieder überein.

In dieser Zeit bekamen wir überraschenden Familienzuwachs. Wir sprachen über irgendetwas und dein Kommentar, ganz locker dahin gesagt, lautete:“ Die Habilor kann das“. Auf unsere vorsichtige Nachfrage, wer das denn sei, erfuhren wir nur, dass sie jetzt bei uns wohnt. Aha ! Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass Habilor genauso alt wie du und ein Mädchen war, dem immer alles auf Anhieb gelang. Sie konnte einfach alles, ohne zu üben, ohne je einen Fehler zu machen. Und sie wurde nie wütend.

Einige Wochen später kam Trisonorl – von dir dann oft nur kurz Triso genannt – hinzu, die das genaue Gegenteil von Habilor war. Sie konnte wütend und böse werden, liebte es, Unsinn zu machen und es war ihr ganz egal, ob ihr etwas gelang oder nicht. Triso hast du jedoch selten erwähnt, während du über Habilors Erlebnisse und Fertigkeiten einige Monate lang häufig berichtet hast. Später tauchte auch sie in deinen Erzählungen nur noch selten auf und eines Tages wurde uns bewußt, dass wir von Habilor schon lange nichts mehr gehört hatten.

Sie war wieder ausgezogen. Dann zogen drei kleine Löwen bei uns ein – aber das ist eine andere Geschichte.




3 Kommentare:

Teena hat gesagt…

Was für eine schöne Geschichte! Wunderschön!

Anonym hat gesagt…

Die Habilor, ist das lange her ! Aber ich erinnere mich genau an sie...
Schöne Idee, das Journaling in der Tüte !

Scrapabilly hat gesagt…

Es ist wunderbar, solche Erinnerungen festzuhalten. Ich muss mal meine Mama fragen, ob ich auch imaginäre Freunde hatte - man selbst erinnert sich wahrscheinlich nicht daran...